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Anforderung an die Qualität der Holzproben
Generell gilt, erst ab einem Jahrringumfang von
60 bis 70 Jahren ist eine ausreichende Absicherung einer Datierung
möglich. Nur in Ausnahmefällen erlaubt ein geringerer Umfang noch
eine Datierungsangabe. Nach statistischen Erhebungen liegt der
Durchschnitt der verwendeten Bauhölzer in der Altersklasse zwischen
60 und 120 Jahren. Die Eignung eines Holzes zur Probeentnahme ist
daher zunächst diesem Qualitätskriterium zu unterwerfen. Das
bedeutet für den Bauforscher oder Archäologen eine große Sorgfalt
bei der Auswahl der Hölzer am Objekt walten zu lassen. Doch auch
bei ausreichendem Jahrringumfang ist noch keine Gewähr für eine
Datierung gegeben. Dies kann z. B. mit mehr oder minder
individuell ausgeprägten Wuchskomponenten eines Baumes
zusammenhängen.
Eichenproben unterschiedlicher
Qualität. Oben: Langsames, gleichmäßiges Wachstum.
Mitte: Stark schwankende Jahrringbreiten. Sie deuten meist auf
individuelle Einflüsse hin.
Unten: Schnelles Wachstum mit breiten Jahrringen (häufig bei
Niederungseichen anzutreffen).
Für eine dendrochronologische Altersbestimmung wegen einer zu
geringen Anzahl an Jahrringen selten für eine Jahrringanalyse
geeignet.
So liegt die durchschnittliche Quote datierbarer Hölzer für den norddeutschen Raum etwa bei 60 bis 70 Prozent (vergl. Eckstein, Busse, Lobbedey: Dendrochrono-logische Datierung in Kirchendachwerken der Hellwegzone.. in Westf. Zeitschrift, Band 141/91). Äußerst schwierig sind solche Bauwerke zu datieren, die aus Regionen stammen, die über keine eigenen nennenswerten Waldbestände mit brauchbarem Bauholz verfügen oder verfügten. Archivalien belegen zwar vielfach den Holzhandel (Stapelrechte, Zollregister) und weisen auf mögliche Herkunftsregionen hin, doch wechselten die Handelsbeziehungen häufig. Eine erfolgreiche Auswertung kann aber nur mit der Antwort auf die Herkunft des Holzes einhergehen. Die Küstenregionen Norddeutschlands und der Niederlande gehören aus dendrochronologischer Sicht zu diesen Problemzonen. Nachgewiesenermaßen bezog Bremen Hölzer aus dem oberen Weserraum, desgleichen die Stadt Groningen, um nur zwei Städte dieser Regionen zu nennen. Da früher hauptsächlich Flüsse als Transportwege in Frage kamen, lässt sich die Herkunft vielfach auch ohne schriftliche Belege rekonstruieren. Als zuverlässige Herkunftsangabe kann jedoch nur die schriftliche Urkunde gelten, die unmittelbar den Holzeinkauf für ein bestimmtes Bauwerk bezeugt. So existiert zum Beispiel über den Klosterhof in Nordleda (Cuxhaven) eine Urkunde, die den Einkauf der Nadelholzbalken aus dem Baltikum belegt.
Als die Niederländer zu Beginn des 17.
Jahrhunderts begannen, Hölzer im großen Umfang aus Südskandinavien
zu importieren, konnten sie noch auf einen Bestand an sehr alten
Bäumen zurückgreifen. Sie zeichneten sich durch langsames Wachtum
und damit sehr engen Jahrringen aus. Diese mehrhundertjährigen
Bäume lassen sich schnell identifizieren und gleichermaßen leicht
datieren. Durch den großen Jahrringumfang gelten die Datierungen
als mathematisch sehr gut abgesichert.
Besuch aus Köln:
Die Mitarbeiter des Dendro-labors der
Universität Köln
vom 15.-16.07. 2013
zu Gast im Emsland.
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FR, Normandie: Zimmerei-Workshop auf Château de Gaillon, 25.05. - 02.06.2013.
Weitere Dendrodatierungen
in der Normandie.
Tag des offenen
Denkmals:
08. und 09. Sept. 2012
Eine Tondiaschau erläutert ausführlich die Methode der Dendrochronologie
NL, Schoonebeek - südliche Drenthe: Eine systematische Erfassung der historischen Bausubstanz
DE, Frieslands romanische
Kirchen: Reihenunter-
suchungen an Dachwerken
NL, 's-Hertogenbosch: Lassen sich Stadtbrände mit Hilfe der Dendrochronologie räumlich genauer eingrenzen?
FR, Normandie: Grangienbau nach
dem 100-jährigen Krieg
NL, Terborg: Archäologen legen ein großes mittel-alterliches Siedungsareal frei
RO, Rumänien: Mittelalterliche Zimmerungstechniken geben Rätsel auf
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