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Ostfrieslands romanische Kirchen
und ihre Dachwerke
Die Kulturlandschaft der ostfriesischen Halbinsel
zeichnet sich durch eine Vielzahl beeindruckender hoch-u.
spätmittelalterlicher Dorfkirchen aus - vor allem in den reichen
Marschengebieten mit einer ungewöhnlich hoher Dichte. Während die
Kirchen überwiegend aus Backsteinen, zuweilen auch aus importierten
Tuffsteinen errichtet wurden, stellen die Granitquaderkirchen
östlich der Harlebucht mit ihrem monumentalen Erscheinungsbild noch
einmal eine Besonderheit dar. Die Saalkirchen besitzen überwiegend
Balkendecken, seltener Einwölbungen. Im 12./13. Jahrhundert wurden
die hölzernen Vorgängerbauten durch die heute noch existierenden
Massivbauten ersetzt – Zeichen allgemein gewordener Frömmigkeit und
stabiler kirchlicher Organisation, zugleich aber auch Zeichen
gemeindlichen Selbstbewusstseins, demonstrativen
Repräsentationswillens und wirtschaftlicher Potenz. Um die
Bedeutung dieses Schatzes angemessen beurteilen und vermitteln zu
können, muss man ihre Baugeschichte kennen. Was schmerzlich fehlt -
und was durch stilkritische Vergleiche oder anhand vereinzelter
archivalischer Nachrichten über Weihe-oder andere Daten auch kaum
erhalten ist - ist die Kenntnis genauer Datierungen. Abhilfe
verspricht eine systematische dendrochronologische Untersuchung
von Bauhölzern, vor allem der Dachwerke, die doch wenigstens den
Abschluss von (Roh-)Baumaßnahmen, ggf. auch von (sonst kaum
nachweisbaren) Reparaturen und Umbauten jahrgenau datieren
können.
Landkreis Leer, Bunde, ev.-ref. Kirche. Dachwerk mit sekundär verwendeten Hölzern des ursprünglichen Dachwerks von 1272±6 (d)
Interessante und ermutigende Ergebnisse im
Vorfeld waren Anlass, weitere Untersuchungen ins Auge zu fassen.
Mit finanzieller Unterstützung des Marschenrats,
der Gerd-Möller-Stiftung, Wilhelmshaven und des
Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Hannover
konnten in den Jahre 2010 bis 2011 etwa 50 Dachwerke erfasst und
beprobt werden. Erste Zwischenergebnisse sind in der Ausgabe 48,
Seite 9-17 der Marschenratnachrichten Ende 2011 erschienen.
Eine PDF-Version
kann heruntergeladen werden. Die Forschungsarbeit soll 2012
fortgesetzt werden.
Text: Volker Gläntzer, Erhard Preßler.
Fotos und Zeichnung: Erhard Preßler
Sandel, Kreis Friesland, St. Stephanus-Kirche. Querschnitt des Dachwerks von 1198±6. Ein in weiten Teilen noch erhaltenes Kehlbalkendachwerk aus der Erbauungszeit.
Besuch aus Köln:
Die Mitarbeiter des Dendro-labors der
Universität Köln
vom 15.-16.07. 2013
zu Gast im Emsland.
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FR, Normandie: Zimmerei-Workshop auf Château de Gaillon, 25.05. - 02.06.2013.
Weitere Dendrodatierungen
in der Normandie.
Tag des offenen
Denkmals:
08. und 09. Sept. 2012
Eine Tondiaschau erläutert ausführlich die Methode der Dendrochronologie
NL, Schoonebeek - südliche Drenthe: Eine systematische Erfassung der historischen Bausubstanz
DE, Frieslands romanische
Kirchen: Reihenunter-
suchungen an Dachwerken
NL, 's-Hertogenbosch: Lassen sich Stadtbrände mit Hilfe der Dendrochronologie räumlich genauer eingrenzen?
FR, Normandie: Grangienbau nach
dem 100-jährigen Krieg
NL, Terborg: Archäologen legen ein großes mittel-alterliches Siedungsareal frei
RO, Rumänien: Mittelalterliche Zimmerungstechniken geben Rätsel auf
© Pressler GmbH, Planung und Bauforschung, D-49838
Gersten/Emsland
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